Seit im Jahr 1987 nach der Katastrophe von Tschernobyl ein Hilferuf des Gebietes Mogilev die Stadt Bocholt erreichte, gibt es einen Verein „Hilfe für tschernobylgeschädigte Kinder e.V.“ Seitdem ist viel geschehen. Menschen aus Bocholt haben viele Lastwagen gefüllt, die den Weg nach Mogilev angetreten haben.
Und auch weiterhin wird jede Hilfe benötigt, denn auch jetzt werden viele Kinder mit unterschiedlichsten genetischen Schädigungen geboren. Die regionale Versorgungslage ist bedrückend und in keiner Weise ausreichend. Deswegen geht die Hilfe durch den Verein „Hilfe für tschernobyl-geschädigte Kinder e.V.“ weiter. Wie in den vergangenen Jahren wird ein Konvoi große und kleine Spenden auch in diesem Jahr nach Mogilev bringen.
Der Vorstand
In seiner jetzigen Form wurde der Verein unter dem Vorstand von Theo Heming 2002 gegründet. Sein unermüdlicher Einsatz wurde mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Sein Nachfolger war Siegfried Woelk, der 2017 aus gesundheitlichen Gründen sein Engagement aufgeben musste.
Seitdem ist Werner Linde im Vorstand, unterstützt von der Schriftführerin Rosa van Gelder und dem Kassenführer Thomas Linde.
Da der Verein derzeit nur aus 24 Mitgliedern besteht, bedeutet dies, dass Mitgliedschaft hier auch tätiges Engagement bedeutet.
Im Einzelnen bedeutet das
- Bei Firmen und Privatleuten um um Geld- oder Sachspenden bitten
- Einsammeln von Spenden
- Sichtung der Sachspenden
- Einlagern bis zum Transport oder
- Verkauf von Spenden, um Kosten für Verpackung und Transport zu finanzieren
- Erstellen genauer Ladelisten für den Zoll
- Beladen der Fahrzeug
Das bedeutet viele viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit.
Die Motivation
Woher kommt dieses Engagement und was nährt über die Jahre hinweg? Auf diese Frage erzählt Werner Linde, dass er vor vielen Jahren von einem Bekannten angesprochen wurde und sich bereit erklärt hatte, eine Fahrt nach Mogilev zu begleiten. Was er dort gesehen hat, hat ihn nicht mehr losgelassen. Kinder aller Altersstufen, denen Gliedmaßen fehlen, die unter körperlichen und geistigen Deformationen aller Art leiden und die in Heimen und Krankenhäusern nur mit dem Allernotwendigsten am Leben erhalten werden. Die Erinnerung daran lässt ihn noch heute fast sprachlos werden. Aber sie ist auch der Motor, der ihn und seine Mitstreiter antreibt, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, diese Not zu lindern.
Er legt Wert darauf, dass auch junge Leute, die das Erschrecken von 1986 nicht miterlebt haben, ihn auf seinen Fahrten begleiten, damit sie sehen, wofür sie sich hier einsetzen.